Faktor.Leben.

"Gemeinsam für ein individuelles Leben mit Hämophilie"

 

Förderung innovativer Ansätze bei Hämophilie: Bayer kürt Gewinner des „Faktor.Leben.“ Spendenprogramms

 

Bayer hat die Gewinner seines Spendenprogramms „Faktor.Leben.“ für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Mit insgesamt 100.000 Euro werden vier herausragende Projekte gefördert, die sich auf innovative und maßgeschneiderte Therapiekonzepte für Patienten mit Hämophilie konzentrieren. Diese Initiative zielt darauf ab, die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern und einen individuellen Lebensstil in den Mittelpunkt der Therapieoptionen zu stellen. Daher steht das Spendenprogramm unter dem Motto „Gemeinsam für ein individuelles Leben mit Hämophilie“.

„Wir sind stolz darauf, mit der Förderung dieser vielversprechenden Projekte einen Beitrag zu einem Leben zu leisten, das auf die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Hämophilie zugeschnitten ist. “, erklärt Dr. Melita Dietze, Country Medical Director DACH bei Bayer. „Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt das Engagement der medizinischen Gemeinschaft, innovative Lösungen zu entwickeln, die den spezifischen Anforderungen von Menschen mit Hämophilie gerecht werden.“

Faktor.Leben. - 30 Jahre gemeinsam für ein besseres Leben mit Hämophilie

Auswahl der Faktor.Leben. Spendenempfänger

Die Auswahl der geförderten Projekte erfolgte durch einen unabhängigen wissenschaftlichen Beirat, der aus fünf Experten der Hämophilie und Orthopädie besteht. Die Beurteilung basierte auf der Relevanz der Fragestellung, der multidisziplinären Herangehensweise, der wissenschaftlichen Qualität, der Innovationskraft der eingereichten Vorschläge und der Unterstützung eines individuellen Lebensstils.

Dr. med. Hans-Hermann Brackmann, Bonn, Vorsitzender des Beirats, äußert sich positiv über die Auswahl der Projekte: „Die eingereichten Konzepte haben uns durch ihre Innovationskraft, wissenschaftliche Qualität und interdisziplinäre Herangehensweise beeindruckt. Die hohe Anzahl der Bewerbungen zeigt nicht nur das große Interesse an neuen Ansätzen, sondern auch den klaren Bedarf an Unterstützung, um zukunftsweisende Therapiekonzepte weiterhin in der Hämophilie-Behandlung zu fördern.“


Im Folgenden stellen wir Ihnen die Beiratsmitglieder und Projekte zur Förderung vor:

    Dr. med. Florian Gatzke des Universitätsklinikums Frankfurt wird für sein Programm mit dem Titel „Die Power des Dopplers zur Früherkennung und Therapieindividualisierung bei hämophiler Synovitis“ ausgezeichnet. Das Ziel besteht darin zu ermitteln, ob die sonografische Perfusionsmessung mit Powerdoppler eine sensitivere Diagnostik insbesondere im Bereich der sehr frühen, mikrotraumatischen Synovitis erlaubt. 
    Zudem wird geprüft, ob die sonografische Perfusionsmessung mit Powerdoppler eine ausreichende Veränderungssensitivität besitzen, um ein Therapieansprechen anzuzeigen und somit zur Steuerung der Substitutionstherapie bei Synovitis genutzt werden kann. 


    Eine weitere Förderung erhält Dr. med. Chiara Nobile des Ludwig-Maximilian-Universitätsklinikums München für das Projekt „Präzisionsmedizin bei Hämophilie A: Proteomische Ansätze für eine individualisierte Therapie.“ Das Projekt umfasst die Analyse der Proteomprofile von bisher unbehandelten Patienten mit schwerer Hämophilie A im Vergleich zu einer altersangepassten Kontrollgruppe, wobei der Fokus auf Proteinen liegt, die u.a. mit Thrombose, Fibrinolyse, Endothelfunktion assoziiert sind. Zudem werden die Effekte der regelmäßigen FVIII-Substitutionstherapie sowie die individuellen pharmakodynamischen Auswirkungen untersucht, indem die Plasma-Proteome von Patienten unter Faktortherapie mit denen unbehandelter Patienten (PUPs) verglichen werden. Abschließend zielt die Analyse darauf ab, Zusammenhänge zwischen den Proteomprofilen und klinischen Parametern zu identifizieren, um proteomische Biomarker für personalisierte Behandlungsansätze zu entwickeln.


    PD Dr. Susan Halimeh vom Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr erhält eine Förderung für ihr "Digitalisierungsprojekt für Frauen und Mädchen mit Gerinnungsstörung".  Das Projekt zielt darauf ab, eine digitale Plattform zu entwickeln, die Frauen und Mädchen mit Gerinnungsstörungen bei der Datensammlung und Selbstkontrolle unterstützt. Die App soll die Erfassung der Blutungsintensität während der Menstruation ermöglichen.


    Außerdem wird das Projekt von Dr. med. Karoline van de Loo des Universitätsklinikums Düsseldorf prämiert. Es untersucht den Einfluss eines regelmäßigen Schwimmtrainings auf den Gelenkstatus und die körperliche Fitness bei Kindern und Jugendlichen mit schwerer oder moderater Hämophilie A. Langfristig soll das Erlernen des Schwimmens den Grundstein für einen aktiven Lebensstil legen und eine positive Einstellung zur Bewegung und Gesundheit fördern.

      Prof. Dr. med. Hans-Hermann Brackmann

      Vorsitz: 
      Prof. Dr. med. Hans-Hermann Brackmann 

      Dr. med. Hans-Hermann Brackmann legte 1971 unter der Leitung von Professor Hans Egli, dem Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionswesen, den Grundstein für die Einführung der ärztlich kontrollierten Selbstbehandlung in Europa. Diese wegweisende Initiative markierte den Beginn einer neuen Ära in der Versorgung der Hämophilie A.

      Im Jahr 1972 wurde die regelmäßige hämatologisch/orthopädische Sprechstunde, begleitet von der Implementierung der prophylaktischen Behandlung für Kinder und Erwachsene, eingeführt. Diese Maßnahmen trugen dazu bei, die Versorgung von Menschen mit hämatologischen Erkrankungen weiter zu verbessern und präventive Ansätze zu etablieren.

      Mit der Entwicklung der Immuntoleranztherapie im Jahr 1974 gelang Dr. Brackmann die dauerhafte Elimination des Hemmkörpers, den Hämophilie-Patienten durch die Substitution des ihnen fehlenden Gerinnungsfaktors entwickeln können.

      Im Jahr 1977 entwickelte Dr. Brackmann mit Frau Hammerstein und Herrn Lüchters, als Mathematiker, das computergesteuerte IHIS-System (Interaktives Hämophilie Informationssystem), das die Verwaltung und Betreuung von Patientendaten revolutionierte und die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Betroffenen erheblich erleichterte.

      Die Ausrichtung der „First International Haemophilia Conference“ in Bonn im Jahr 1980 galt dem internationalen Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich der Hämophiliebehandlung und war dem Aufbruch in die 80-er Jahre gewidmet.

      Ein weiterer Meilenstein war die erstmalige Behandlung eines Patienten im Jahr 1988 mit dem neu entwickelten, rekombinanten Gerinnungspräparat der Firma Bayer, 'Kogenate'. Mit dieser Neuentwicklung war die Vermeidung von Virusinfektionen durch Blutprodukte gelungen und hat damit wesentlich zur Verbesserung therapeutischer Möglichkeiten beigetragen.

      Schließlich erfolgte 1992 zusammen mit Frau Dr. Zeitler von der Medizinischen Poliklinik 1992 die Einführung des 'Bonn-Malmö-Protokolls' zur Behandlung erworbener 'Hämophilien'.


      PD Dr. Björn Habermann

      PD Dr. Björn Habermann 

      PD Dr. Björn Habermann ist als niedergelassener Orthopäde in Frankfurt am Main tätig. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügt über zahlreiche Zusatzbezeichnungen. Seit mehr als 20 Jahren betreut er Patienten mit Gerinnungsstörungen. Dr. Habermann engagiert sich als 1. Sprecher des Muskuloskelettalen Arbeitskreises Hämophilie e.V. und ist Koordinator der Leitlinie „Synovitis bei Hämophilie“. Seit 2023 gibt es den Gerinnungspodcast „halimeh & habermann“, in dem er wöchentlich über Themen rund um das Thema Gerinnung spricht und Patienten, Angehörige, Ärzte und viele andere werden zu Wort kommen.


      Dr. med. Kai Severin

      Dr. med. Kai Severin

      Dr. med. Kai Severin ist als Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie mit dem Schwerpunkt Hämostaseologie in Köln niedergelassen und betreut seit vielen Jahren Patienten mit Hämophilie A. Aktuell baut er in Kooperation mit Prof. Dr. Ralf Karger wieder ein eigenes Hämophilie Zentrum am Institut für Blutgerinnungsstörungen auf. 
      Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei aber auch das Thema Psychotherapie, so war er unter anderem langjährig am Weiterbildungsinstitut PsychOnko in Bonn als Dozent tätig.


      Georg Menzel

      Georg Menzel

      Georg Menzel hat drei Söhne, von denen die beiden Ältesten (24 und 26 Jahre) an Hämophilie erkrankt sind. Geholfen hat ihm und seiner Frau vor allem der Austausch mit anderen Betroffenen, die sich in der Deutschen Hämophilie Gesellschaft (DHG) zusammengeschlossen haben. Seit einigen Jahren engagiert sich Georg Menzel deshalb selbst ehrenamtlich in der Patientenorganisation. Mit seiner Frau initiiert er Veranstaltungen und Gesprächsrunden für betroffene Familien und Mütter in Hessen.


      Christian Schepperle

      Christian Schepperle

      Christian Schepperle ist seit 2016 hauptamtlicher Geschäftsführer der bundesweit agierenden Patientenorganisation Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. (www.IGH.info) und ehrenamtlich Schriftführer der IGH. In diesen Funktionen vertritt er die Bedürfnisse und Interessen der IGH-Mitglieder und der Betroffenen – dies auch in mehreren gesundheitlichen Gremien (DHR, Stiftung Humanitäre Hilfe, G-BA [UA Arzneimittel, AG's zu Gentherapie und ASV]…), sowie als ehrenamtlicher Richter (Schöffe) am Arbeitsgericht Reutlingen als Arbeitnehmervertreter. Der zweifache Vater hat die Hämophilie in der Familie.


         

        Bayer fördert mit Spendenprogramm „Faktor.Leben.“ innovative Therapiekonzepte bei 
        Hämophilie A mit insgesamt 100.000 Euro

         

        Seit über 30 Jahren engagieren wir uns für und mit der Hämophilie-Gemeinschaft - wir verstehen die Bedürfnisse und Hoffnungen von Hämophilie-Betroffenen. Spezielle Förderprogramme haben unserem Engagement über die Jahre immer wieder besonderen Ausdruck verliehen. Das gilt auch für 2024 – Anlässlich des Welttages der Hämophilie werden die zu fördernde Projekte vorgestellt.

        Mit dem Jubiläumsspendenprogramm "Faktor.Leben. - 30 Jahre gemeinsam für ein besseres Leben mit Hämophilie" haben wir eine Initiative ins Leben gerufen, die Ideen und Projekte zur Förderung von innovativen und multidisziplinären Therapiekonzepten bei Hämophilie A-Patienten würdigt und sichtbar macht. Bayer unterstützt im Rahmen des Jubiläumspendenprogramms „Faktor.Leben. 30 Jahre gemeinsam für ein besseres Leben mit Hämophilie“ 2024 vier Projekte und Maßnahmen zur Förderung von innovativen und multidisziplinären Therapiekonzepten bei Hämophilie A-Patienten mit insgesamt 100.000 Euro. 

        Faktor.Leben. - 30 Jahre gemeinsam für ein besseres Leben mit Hämophilie

        Die zu fördernden Projekte

        Die Entscheidung über die Spendenvergabe wurde von einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat getroffen. Dieser besteht aus fünf Experten aus den Bereichen Hämophilie und Orthopädie und beurteilt die Bewerbungen nach Relevanz und Aktualität der Fragestellung, nach Multidisziplinarität der Maßnahme im Bereich der Hämophilie A, der Wissenschaftlichen Qualität des Projekts, nach Methodik der Umsetzung, Vorbildcharakter & Innovation und der Nachhaltigkeit. 

        Dr. Melita Dietze, Country Medical Director Deutschland bei Bayer: 
        „Wir sind stolz darauf mit der Förderung von innovativen Therapiekonzepten zu einem besseren Leben mit Hämophilie beitragen zu können.“ 

        Dr. med. Hans-Hermann Brackmann, Bonn, Vorsitzender des Beirats sagt: 
        „Die Gewinner haben uns mit ihren innovativen und multidisziplinären Konzepten überzeugt. An der Vielzahl der eingereichten Anträge sehen wir zum einen ein großes Interesse, aber auch den Bedarf entsprechender Unterstützung, um innovative Therapiekonzepte auch weiterhin in den Mittelpunkt der Hämophilie-Behandlung zu stellen.“

         

        Im Folgenden stellen wir Ihnen die Projekte zur Förderung vor:

          Frau PD Dr. med. Karina Althaus vom Universitätsklinikum Tübingen erhält eine Förderung für das Projekt Fibrinolyse als Spieler der Balance in der Hämostase bei Hämophilie. Sie befasst sich mit der prospektive Charakterisierung des Fibrinolysesystems bei Patienten mit Hämophilie und Korrelation des Systems mit Blutungsneigung, Gelenkgesundheit und kardiovaskulären Erkrankungen. Ein weiterer Baustein des Projekts ist die Beeinflussung des Fibrinolysesystems in vitro-Experimenten um therapeutische Strategien bei der Behandlung von Patienten mit Hämophilie zu verbessern und neue Wege aufzuzeigen.


          Herr PD Dr. Andreas Strauß vom Universitätsklinikum Bonn erhält eine Förderung für das Projekt Immunologische Anpassung bei Patienten mit Hämophilie durch Sport. Hierbei handelt es sich um dreimonatige Trainingsinterventionen in Form eines angeleiteten Heimtrainings, welches Menschen mit Hämophilie im Pre-Post Verfahren untersucht, um die Anpassung des Immunsystems bei standardisiertem Sporttreiben zu vergleichen. Alle Trainings finden unter einer sportwissenschaftlichen Betreuung statt.


          Frau PD Dr. Susan Halimeh vom Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr Duisburg und die Deutsche Bluthilfe e.V. erhalten eine Förderung für das Projekt Einflüsse unterschiedlicher Behandlungsmodalitäten auf die Gelenkgesundheit und die Gesamtmobilität bei Patienten mit schwerer Hämophilie A und B.


          Herrn Prof. Dr. Johannes Oldenburg von der Universitätsklinikum Bonn erhält die Förderung für das Projekt Chronische Synovitis als Schlüssel zur Gelenkgesundheit bei Hämophilie. Im Rahmen dieses Projektes soll die Prävalenz der chronischen Synovitis ermittelt werden und das Outcome der Behandlung der chronischen Synovitis in der Praxis bewertet werden.