Nicht-Medikamentöse
Schmerztherapie
Nichtmedikamentöse Therapie bei Gelenkschmerzen
Wenn die Gelenke schmerzen, neigen viele Menschen aus einem Schutzreflex dazu, ihre Bewegung einzuschränken. Kurzfristig ist das richtig, langfristig jedoch hilft Bewegung gegen Schmerzen und fördert die Gesundheit.
Die PECH-Therapie
Die Sportmedizin kennt eine effektive Methode, um verletzungsbedingte Blutungen im Muskelgewebe zu verhindern und Schmerzen zu lindern. Diese Methode nennt sich PECH-Therapie (P=Pause, E=Eis, C=Compression, H=Hochlagerung).
So wenden Sie die PECH-Therapie richtig an:
- Pause – Es ist wichtig, das betroffene Gelenk zunächst ruhigzustellen und jegliche Form von Belastung zu vermeiden. Trotz kurzfristiger Ruhigstellung des betroffenen Gelenks sollten Sie aber nicht komplett auf Bewegung verzichten.
- Eis – Kälte wirkt durch die „Betäubung“ des betroffenen Bereichs als Lokalanästhetikum (örtliche Betäubung), das die Nervenleitgeschwindigkeit von Schmerzfasern verringert. Daneben bewirkt sie eine Gefäßverengung, wodurch der Blutfluss durch die verletzten Gefäße vermindert wird. Man geht von einer kurzfristigen lindernden Wirkung aus, d. h. einer Schmerzlinderung über einen Zeitraum von 20 bis 60 Minuten nach der Anwendung. Bitte legen Sie Eis nie direkt auf die Haut, sondern wickeln Sie Kühlpads oder Eis immer in ein Tuch ein.
- Compression – Druckverbände haben eine abschwellende Wirkung. Bei geschwächten arthritischen Gelenken oder überdehnten Bändern können sie ebenfalls als angenehm empfunden werden. Dazu eignet sich eine mittelfeste Kompressionsbinde entsprechend den Empfehlungen Ihres Arztes oder Physiotherapeuten.
- Hochlagerung – Bei Blutungen können Sie die Schwellung durch Hochlagerung ebenfalls vorübergehend mildern. Das kann Erleichterung bringen, besonders wenn Sie arthritische Gelenke übermäßig belastet haben.
Physiotherapie bei Hämophilie
Eine weitere Möglichkeit, chronische Gelenkschmerzen zu behandeln, sind Bewegungs- oder Fitnessprogramme, die in Abstimmung mit Physiotherapeuten entwickelt werden. Ein individuell zugeschnittenes Fitnessprogramm kann eine Besserung von Muskelkraft, Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht bewirken. Langfristig bedeutet dies auch eine höhere Ausdauer und bei Erwachsenen eventuell auch Gewichtsabnahme. Doch es gibt noch weitere Vorteile, die sportliche Betätigung gerade für älter werdende Hämophile hat: Das sind neben der Verbesserung der körperlichen Gesundheit ein höheres Wohlbefinden sowie die Ausschüttung von sogenannten Glückshormonen, den Endorphinen.
Auch wenn sportliche Betätigung oft Überwindung kostet – es lohnt sich auf jeden Fall aktiv zu bleiben oder zu werden. Im Ratgeber „Physiotherapie bei Erwachsenen mit Hämophilie“ finden Sie und Ihr Physiotherapeut hilfreiche Informationen zum Thema. Den Ratgeber können Sie im Download- und Bestellcenter kostenlos bestellen.
Außerdem haben wir für Ihren Physiotherapeuten die wichtigsten Informationen zur Physiotherapie bei Menschen mit Hämophilie in einem kurzen Merkblatt zusammengefasst. Dieses können Sie herunterladen, ausdrucken und bei Ihrem nächsten Physiotherapie-Termin mitnehmen.
> Leitfaden für Physiotherapeuten downloaden
Empfohlene Sportarten:
- Schwimmen
- Wassergymnastik
- Tai Chi
- Yoga
- Fahrradfahren
- Walking
- Tanzen
- Bowling
- Wandern
- Leichtes Krafttraining kann nach Beurteilung und unter Anleitung eines
Physiotherapeuten ebenfalls sinnvoll sein – und Spaß machen - Alles, was Spaß macht und kein hohes Verletzungsrisiko mit sich bringt
Bluterkranke haben viele Möglichkeiten zur Behandlung von Gelenkschmerzen:
- Schienen, um geschwächte oder instabile Gelenke zu stabilisieren
- Lymphdrainagen
- Manuelle Therapie und mobilisierende Massagen
- Hydrotherapie, bei der Gelenkerkrankungen und Entzündungen durch äußere
Anwendung von kaltem oder warmem Wasser behandelt werden - Orthopädische Schuheinlagen
- Akupunktur
- Elektrobehandlungen, wie beispielsweise elektrische Nervenstimulation