Vorteile der Prophylaxe

Studien und ­Erfahrungen zeigen:
Prophylaxe bei Hämophilie A lohnt sich.

Bei Hämophilie A gibt es mehrere Optionen für die Prophylaxe. Die Therapie mit Faktor VIII ist die gängigste Option und wird im Folgenden ausführlich beschrieben. Mit Ihrem Arzt im Hämophilie-Zentrum können Sie besprechen, ob eine andere Therapieoption für Sie in Frage kommt. Bei der Prophylaxe mit einem Faktor VIII gilt: Je früher – am besten im Kindesalter – desto besser für die Gelenke. Beim späteren Einstieg ist es in der Regel schon zu mehr gelenkschädlichen Blutungen gekommen. Aber auch ein späterer Beginn der Prophylaxe wirkt sich positiver auf den Zustand der Gelenke aus als eine Bedarfsbehandlung.1,2

Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Wechsel von der Bedarfsbehandlung zur Prophylaxe auch im Erwachsenenalter eine 94%ige Reduktion von Gelenkblutungen erreichen kann.1

Im Vergleich zu Hämophilie A-Patienten mit Bedarfsbehandlung haben Prophylaxe-Patienten einen nachweisbaren Gelenkschutz.2 
Sie haben:

  • weniger spontane Blutungen
  • weniger Gelenkblutungen
  • weniger geschädigte Gelenke
  • besseren Gelenkschutz
  • weniger Schmerzen
  • weniger Arbeitsausfall
  • mehr Potenzial für Aktivitäten
  • eine bessere Lebensqualität

Alt tag

Steffen, Hämophilie A-Patient, 57 Jahre

„Ich hätte nicht gedacht, dass Prophylaxe bei mir noch einen so großen Unterschied macht!“3

Ich habe eine schwere Hämophilie A. Das führte bei mir zu häufigen Gelenkblutungen – fast 30 pro Jahr. Eine Folge war, dass ich oft nicht arbeiten konnte. Ich kam auf 29 Fehltage im Jahr. Eine Prophylaxe machte ich lange Zeit nicht, lediglich die Behandlung bei Bedarf. Im Jahr 2009 – im Alter von 47 Jahren - entschloss ich mich, auf Prophylaxe umzusteigen. Seitdem beuge ich im zweitägigen Rhythmus mit einem Faktor VIII vor.

Seitdem habe ich:

  • 89% weniger Blutungen
  • 84% weniger Fehltage

Auch späte Prophylaxe wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus4


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Hämophilie A-Patient, 48 Jahre*

Bei dem heute 48-jährigen Patienten wurde 1974 eine mittelschwere Hämophilie diagnostiziert. Bis 2016, also 42 Jahre lang, wurde lediglich eine Bedarfsbehandlung bei Blutungen durchgeführt.

Der Krankheitsverlauf:

  • Häufige Gelenkblutungen
  • Hämophile Arthropathien in beiden Kniegelenken
  • Schließlich Kniegelenkersatz

Im Jahr 2016 stellte der Patient auf Prophylaxe 2x wöchentlich mit einem Faktor VIII um.

Das Ergebnis:

  • weniger Blutungen
  • weniger Schmerzen
  • stabile Situation in den Gelenken

 

* Bei dem Personenfoto handelt es sich um ein Symbolbild (kein echter Patient)

    1 SPINART: Manco-Johnson MJ et al. J Thromb Haemost 2017; 15: 2115-2124
    2 Oldenburg J et al. Haemophilia 2015; 21: 171-179
    3 Schlenkrich S, Schubert C. Hämostaseologie 2013; 33(2): 241-244
    4 Thieme Case Report 2018; 10(16): 1–12