Chronische Gelenkbeschwerden
Chronische Gelenkerkrankungen und Gelenkentzündungen
Eine degenerative Arthritis ist eine chronische Krankheit, die mit höherem Lebensalter bei Hämophilen häufiger auftritt.
Typischerweise schreitet sie so voran:
- Entzündungsprozesse führen unbehandelt zu einer Schädigung der Gelenk-Innenhaut (Synovia) und des Knorpels. In der Folge entsteht dann Narbengewebe und es kommt zum Abbau des schützenden Knorpels, der den gelenkbildenden Knochen umgibt.
- Das nächste Stadium der Entwicklung einer Arthropathie ist die chronische Synovitis, d. h. die Entzündung der Gelenk-Innenhaut oder Synovialmembran, die das Gelenk auskleidet. Zu den Symptomen einer chronischen Synovitis zählt die anhaltende Gelenkschwellung, die leicht, mittelschwer oder schwer ausgeprägt sein kann. Die Blutung hört meist bereits nach einer Gabe des Gerinnungspräparates auf. Die schmerzhafte Schwellung jedoch kann infolge der zugrunde liegenden chronischen Entzündung noch andauern.
- In vielen Fällen führen wiederkehrende Blutungen und die chronische Entzündung im selben Gelenk zu einem Teufelskreis (Blutung – Entzündung – Blutung – Entzündung). Ein solches Gelenk wird als Zielgelenk bezeichnet.
- Hämophile Arthritis entsteht als Folge der anhaltenden chronischen Synovitis. Die Dauer ihrer Entwicklung kann von Person zu Person variieren. Man spricht in der Regel von einem arthritischen Stadium, wenn die Synovitis länger als sechs Monate andauert.
Der nachfolgende Gelenkverschleiß, der auch den Verlust von Knorpelgewebe einschließt, ist oft mit bereits in Ruhe auftretenden Schmerzen und funktioneller Beeinträchtigung verbunden. Wenn ein Gelenk dieses Stadium erreicht, ist die Gelenk-Innenhaut bereits zerstört.
Schmerzen bei Hämophilie
Falls Sie von Gelenkschmerzen betroffen sind, wissen Sie, wie stark diese Schmerzen die Lebensqualität beeinträchtigen und den Alltag einschränken. Doch nicht nur das: Chronische Schmerzen wirken sich auch massiv auf die Psyche aus. Viele Hämophile, die an chronischen Schmerzen leiden, haben mit Stress, Depressionen, Angst und Wut zu kämpfen. Manche von ihnen sind zudem körperlich wenig aktiv, aus Angst, die Beschwerden zu verstärken. Die Folgen sind mangelnde Fitness und andere, nicht unmittelbar durch die Hämophilie bedingte gesundheitliche Probleme.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Schmerzen und finden Sie gemeinsam die für Sie geeignete Therapie.