Beruf & Freizeit
Gestalten Sie Ihr Leben
Ob in Bezug auf den Beruf oder bei der Freizeitgestaltung: Wo sich Hämophilie-Betroffene früher noch die Frage stellen mussten „Was kann ich überhaupt tun?“ heißt es heute immer öfter „Was will ich eigentlich tun?“. So vielfältig sind die Möglichkeiten sich selbst zu verwirklichen und so gering die Einschränkungen. Glücklicherweise!
Ein paar Überlegungen zu den eigenen Fähigkeiten und Eignungen sollte trotzdem jeder für sich selbst anstellen. Sie kennen sich und Ihren Körper schließlich am besten. Sie entscheiden, wie Sie Ihr Leben zwischen Beruf, Familie und Freizeit gestalten möchten.
Den richtigen Beruf finden
Stehen Sie noch vor der großen Entscheidung, welchen beruflichen Weg Sie einschlagen wollen? Dann gibt es ein paar Punkte, die Sie bei Ihrer Wahl berücksichtigen sollten:
Kurz und knapp gesagt: Es gibt Berufe, die für Menschen mit Hämophilie nicht so gut geeignet sind. Darunter fallen alle Tätigkeiten, die mit hohen körperlichen Belastungen verbunden sind und somit zu einer Verschlechterung Ihres körperlichen Gesundheitszustandes führen können. Und es gibt – einige wenige – Berufe, von denen Sie aufgrund Ihrer Erkrankung absehen sollten. Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Deutschen Hämophilie Gesellschaft oder der Interessengemeinschaft Hämophilier e.V.
Was wird überhaupt von Ihnen bei der Ausübung eines bestimmten Berufes gefordert? Auch wenn die Bezeichnung übereinstimmt, gleicht noch längst nicht jede Stelle der anderen, oft fallen Tätigkeiten je nach Arbeitgeber ganz unterschiedlich aus.
Nutzen Sie alle Informationsquellen, um sich im Vorhinein ein so genaues Bild wie möglich vom Beruf Ihrer Wahl zu machen: Dabei hilft Ihnen zum Beispiel Ihr Jobcenter. Besonders wertvolle Einblicke erhalten Sie mit Sicherheit von Menschen, die bereits in diesem Beruf, oder zumindest in der gleichen Branche arbeiten – vielleicht haben Sie jemanden in Ihrem Bekanntenkreis?
Auch wenn dieser Punkt allgemeingültig ist und nicht speziell mit der Hämophilie zu tun hat, sollten Sie ihm große Bedeutung beimessen. Denn neben allen rationalen Überlegungen sollte ein Beruf in erster Linie eines: zu Ihnen passen – und nicht nur zu Ihrer Erkrankung. Fühlen Sie in sich hinein, wo Ihre Interessen liegen und was Ihre Stärken sind. Wenn Sie das wissen, sind Sie schon ein gutes Stück weiter auf dem Weg zur beruflichen Selbstverwirklichung. Schließlich wird Ihr Job ein wichtiger Teil Ihres Lebens!
Wer heute mit der Erkrankung groß wird, dem sind dank der guten medizinischen Versorgung tatsächlich kaum noch Grenzen bei der Freizeitgestaltung gesetzt. Patienten mit bereits bestehenden Gelenkbeschwerden sind vielleicht in einigen Bereichen eingeschränkter – haben aber immer noch viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen.
Für die meisten Menschen ist es wichtig, sich dem Stress des Alltags entziehen zu können. Neue Eindrücke und Erlebnisse laden den Akku wieder auf. Schaffen Sie sich deshalb einen Gegenpol zu Arbeit und täglicher Routine und werden Sie aktiv! Das beugt übrigens auch psychischen Erkrankungen wie Depression frühzeitig vor.
Sie möchten zum Beispiel fremde Länder entdecken und andere Kulturen kennenlernen? Dank der modernen Therapieoptionen und der verbesserten Verfügbarkeit von Hämophiliezentren weltweit können Sie inzwischen viele Länder ohne Bedenken bereisen. Ein paar Dinge gibt es natürlich trotzdem zu beachten.